20080121

Die Rituellen Körperhaltungen und Ekstatische Trance nach Prof. Dr. Felicitas Goodman

Auf der Basis meiner Ausbildung beim Felicitas-Goodman-Institut "Rituelle Körperhaltungen und Ekstatische Trance" gebe ich hier einen kurzen Überblick:

Trance / Rituelle Körperhaltungen nach Dr. Felicitas D. Goodman

Grundlagen:
Felicitas Goodman, Ethnologin und Anthropologin (1914 - 2005) beschäftigte sich über 30 Jahre mit der Erforschung von religiöser Trance und entdeckte, dass die Haltungen der antiken Statuen und Höhlenmalereien keine zufälligen Darstellungen, sondern bewusst nachempfundene religiöse Trance-Haltungen aus weltweit überlieferten Formen der Jäger- und der von ihr so benannten Gartenbaukultur sind. Alle Menschen besitzen – genetisch bedingt - die Fähigkeit, neben dem gewöhnlichen Bewusstseinszustand auch andere Ebenen des Bewusstseins gezielt herbeizuführen und zu erleben, und das ohne Drogen oder Alkohol und im Wachzustand.

Es bedarf dazu eines "Pfades", der durch das Reisen auf den Schlägen von Trommel oder Rassel in einem bestimmten Tempo/Rhythmus beschritten wird. Die Beta-Wellen unseres normal wachen Gehirns ändern sich beim monotonen Trommel- bzw. Rasselklang in Theta-Wellen, so wie sie z.B. auch bei tiefer Meditation gegeben sind.

Indem auf diesem „Pfad“ eine bestimmte Haltung eingenommen wird, führt die Reise je nach damit verbundener Absicht oder Bedürfnis zu Erlebnissen des Heilens, des Wahrsagens oder Ratgebens, der Seelenfahrt / in andere Welten.

Frau Dr. Goodman und ihre Forschungsgruppen fanden heraus, dass bestimmte Haltungen auch zu bestimmten Erlebnissen führen oder bestimmte Ziele fördern und haben viele Haltungen detailliert erforscht und beschrieben. Auch heute wird diese Arbeit kontinuierlich fortgesetzt, unter anderem im Felicitas-Goodman-Forum für Rituelle Trancehaltungen der Welt.

Ziele:
Sie beschränkte die Trance nicht auf das Wirken schamanischen Heilens, sondern öffnete diese Art der Bewusstseinserweiterung grundsätzlich für jede Person, die dies respektvoll und in guter Absicht für die Aktivierung von Heilungsprozessen, für Fragen zu Lebensthemen, für die Verbindung zu anderen Lebensformen und ähnliche Ziele nutzen möchte. Viele der Haltungen können zur „Bereicherung des täglichen Lebens“ genutzt werden und „durchs Leben begleiten“. Felicitas Goodman hat in ihren Forschungen herausgefunden, dass die meisten Haltungen weltweit und transkulturell aus der Gartenbaukultur stammen und als solche in die damaligen Rituale eingebettet zu sehen sind. In den USA gibt es die Gartenbaukultur heute noch bei den Puebloindianern, von denen Frau Dr. Goodman sich zur sinnvollen und respektvollen Gestaltung der Trancereisen praktische Anleitung geben ließ.

Ein Ritual führt uns hinein in die "andere Wirklichkeit", so wie wir eine Tür oder eine Grenze durchschreiten, um ein unbekanntes Land zu besuchen, wo wir Gastfreundschaft erwiesen bekommen und uns entsprechend verhalten. Wir kennen auch in unserem alltäglichen Leben viele Rituale, z.B. bei Begrüßung, Verabschiedung, beim Essen usw. Das Ritual, in welches die Trancehaltungen eingebettet sind, ist „... eine geschlossene Folge von Handlungen, deren ausdrückliche Aufgabe es ist, die Verbindung zur anderen Wirklichkeit herzustellen und auf diese Weise die Ausübenden zu einem religiösen Erlebnis zu führen“.
Es ist dabei nicht von Bedeutung, welche religiöse Überzeugung die einzelnen Teilnehmenden haben. Sie sind in Achtung der uralten Kultur, in die sie auf ihren Reisen eintauchen, angenommen und geschützt. Religiöses Erleben ist in diesem Sinne zu verstehen als die jeweilige persönliche Verbindung zur kosmischen Kraft.
Das von Felicitas Goodman erarbeitete Ritual umschließt die Reisen in den vorgestellten Trance-Haltungen würdig, höflich und achtungsvoll .

In einer fortlaufenden Jahresgruppe biete ich einmal monatlich einen offenen Abend mit den Trancehaltungen an.
Anfragen unter 02191/21854 Andrea Wild oder andreawild1@googlemail.com

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